Berlin – Bedingt durch das schöne Wetter hat in diesem Jahr die Grillsaison früher als sonst begonnen und damit leider auch die Zeit der Grillunfälle mit Brandbeschleunigern. „Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V.“ warnt gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) vor der Benutzung von Brandbeschleunigern beim Grillen und gibt Tipps zum sicheren Grillen.
Lebenslange Narben
Jedes Jahr geschehen allein in Deutschland etwa 4000 Grillunfälle. Viele der Verletzten sind Kinder, die oft auf Augenhöhe mit dem Grill stehen. „Wird ein Kind von einer Flammenwand erfasst, die entsteht, wenn man Spiritus auf ein Grillfeuer gießt, sind schwerste Brandverletzungen mit nicht selten mehr als 50 Prozent verbrannter Körperoberfläche die Folge“, berichtet Frau Prof. Dr. Jutta Liebau, Präsidentin der DGPRÄC. „Eine jahrelange Behandlung ist die Folge – mit Narben, die lebenslang bleiben“. „Die Gefahr, die von Brandbeschleunigern ausgeht, wird immer noch viel zu häufig unterschätzt. Man kann sich vor diesen folgenschweren und hochtraumatischen Unfällen leicht schützen, wenn man auf Brandbeschleuniger beim Grillen verzichtet“, warnt Adelheid Gottwald, Vorsitzende von „Paulinchen“. „Ein Grillunfall mit Brandbeschleunigern wie Spiritus ist zu hundert Prozent vermeidbar!“
Tipps zum sicheren Grillen
- Grillgeräte kippsicher im Windschatten und in sicherer Entfernung von anderen brennbaren Materialien aufstellen
- nur feste Grillanzünder aus dem Fachhandel verwenden
- niemals Spiritus oder andere Brandbeschleunigern verwenden, weder zum Anzünden noch zum Nachschütten auf zu langsam brennende Grillholzkohle
- den Grill nicht unbeaufsichtigt lassen
- den Grill nicht von Kindern bedienen oder anzünden lassen
- Kinder dürfen nicht in Reichweite des Grills spielen –Sicherheitsabstand von mindestens zwei bis drei Metern
- Grillfeuer und die Glut nach dem Grillen vollständig löschen und auskühlen lassen – auch dabei nicht unbeaufsichtigt lassen
- Heiße Grillglut nicht im Sand am Strand oder in der Erde vergraben; die Glut bleibt viele Stunden glühend heiß; es besteht die Gefahr von schweren Verbrennungen, wenn jemand in diese unsichtbaren Glutnester tritt.
- einen Kübel mit Sand, Feuerlöscher oder Löschdecke zum Löschen des Grillfeuers bereithalten
- brennendes Fett niemals mit Wasser, sondern durch Abdecken löschen
- nicht in geschlossenen Räumen grillen und den Grill niemals zum Auskühlen ins Zimmer/in die Wohnung stellen – es besteht Vergiftungsgefahr!
Wichtigste Erste-Hilfe-Maßnahme bei Verbrennungen: Die verbrannten Stellen sofort für zehn bis 15 Minuten mit Wasser (nicht kälter als 20°C) kühlen und den Notarzt rufen, beziehungsweise bei kleineren Verletzungen den Arzt aufsuchen.
Seit 2005 Jahren warnt „Paulinchen e.V.“ mit der Kampagne „Sicher grillen ohne Spiritus“, die ein Plakat, Anzeigen und einen TV-Spot umfasst. Helfen Sie mit, diese folgenschweren Unfälle zu verhindern, indem Sie die (Füll-) Anzeige schalten, das Plakat beilegen, den TV-/Kino-Spot zeigen oder über das Thema berichten. Die Druckdaten für das Kampagnenmotiv und den Spot können Sie unter info@paulinchen.de anfordern. Die Kampagne wird im Sommer in verschiedenen Großstädten in Deutschland auf Großflächen gezeigt.
Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V.:
Paulinchen e.V. berät und begleitet Familien mit brandverletzten Kindern in jeder Phase nach dem Unfall. Ein großes Kompetenznetzwerk steht zur Verfügung, so dass keine Frage rund um die thermische Verletzung im Kindesalter offen bleibt. Ziel ist es, für jedes brandverletzte Kind individuell die bestmögliche Versorgung zu erreichen. Mit verschiedenen Präventionskampagnen warnt Paulinchen e.V. vor den Gefahren durch heiße Flüssigkeiten und Flächen, sowie Feuer, Strom und Säuren.
Pressekontakt Paulinchen e.V.:
Anneliese Stapelfeldt
Tel.: 040 529 50 884
Fax: 040 529 50 688
stapelfeldt@paulinchen.de
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Pressekontakt DGPRÄC:
Kerstin van Ark
Tel.: 030 28 00 44 50
Fax: 030 28 00 44 59
info@dgpraec.de
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