„Lipödem und Lymphödem sind weit verbreitet, aber wenig bekannt. Am 18. März finden bundesweit Aktionstage mit plastisch-chirurgischer Beteiligung statt, um das Bewusstsein zu schärfen “, berichtet Prof. Dr. Dr. h.c. Raymund Horch, Präsident der DGPRÄC einleitend. Susanne Helmbrecht, 1. Vorsitzende des Lymphselbsthilfevereins e. V. erklärt, dass sowohl Ärzte als auch betroffene Patienten beide Krankheitsbilder häufig nicht kennen würden, so dass meist ein langer Leidensweg vor der richtigen Diagnose liege. „Die Erkrankten versuchen es mit Diäten und Sport, können einer stetigen Zunahme des Körperumfangs an einer oder mehreren Extremitäten so aber nichts entgegen setzen. Im Kontakt mit unseren bundesweiten Selbsthilfegruppen oder kundigen Ärzten erkennen sie dann, dass sie schlicht erkrankt sind,“ berichtet Susanne Helmbrecht.
Lipödem & Lymphödem: ähnliche Anmutung, verschiedene Ursachen
„Bei einem Lymphödem kann die als Lymphe bezeichnete zähe Gewebeflüssigkeit nicht mehr in den Blutkreislauf abgeleitet werden. Sie sammelt sich dann im Körper“, erläutert Horch. Dieser Flüssigkeitsstau lasse sich mit Lymphdrainagen und Kompression meist reduzieren, was aber Ausdauer und Geduld erfordere. „Eine lebenslange konservative Therapie ist unumgänglich und hilft auch nicht jedem“, berichtet der Plastische und Ästhetische Chirurg. Eine Operation wirke nachhaltiger, sei aber natürlich mit allgemeinen Risiken verbunden. „Wir entnehmen an anderer Stelle des Körpers Lymphknoten oder -gefäße und transplantieren diese“, erläutert Horch. Anders sei das Vorgehen beim Lipödem. Hier handele es sich um sehr schmerzhafte, symmetrische Fettansammlungen an Beinen oder Armen, die meist vererbt würden. Auch hier wüssten Patienten häufig lange nicht, worunter Sie leiden und würden stigmatisiert, berichtet der Universitätsprofessor:„Die Behandlung erfolgt hier über eine Fettabsaugung, die die Patienten endlich von ihrer Last befreit.“
Patienten, Therapeuten, Ärzte, Sanitätshäuser
Ziel der Thementage ist es, weiter über das Thema aufzuklären und Betroffene und Anbieter zusammen zu bringen. „Das öffentliche Bewusstsein ist von enormer Bedeutung, Zum einen möchten wir Patienten vor Stigmatisierung zu schützen und ihnen Wege zu zeigen, mit ihrer Krankheit umzugehen. Zum anderen informieren wir auch Risikopatienten“, berichtet Helmbrecht und macht deutlich, dass die Behandlung von Lip- und Lymphödemen deutlich leichter sei, wenn sie früh diagnostiziert werden.
Eine Übersicht der Termine mit plastisch-chirurgischer Beteiligung finden Sie unter: www.dgpraec.de/termine