Berlin, 27. Mai 2021 – Dank der Einführung des Zweitmeinungsverfahrens beim Diabetischen Fußsyndrom hat sich die Behandlungssicherheit von Patientinnen und Patienten erheblich verbessert. Plastische Chirurgen sind neben anderen Fachärzten ab sofort zur Erbringung einer Zweitmeinung berechtigt. Insbesondere über Plastischen Chirurgen stehen Betroffenen damit erfolgsversprechende Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, wie beispielsweise Gewebe- und Fetttransplantationen. „Im Idealfall sollte daher aus unserer Sicht bei andauernden Wundheilungsstörungen grundsätzlich ein Plastischer Chirurg konsultiert werden, um zu prüfen, ob ein Extremitätenerhalt durch plastisch-chirurgische Maßnahmen sinnvoll und möglich ist.“, so Prof. Dr. Dr. Prantl, Präsident der DGPRÄC.
Hintergrund diabetisches Fußsyndrom
In Deutschland sind etwa 8 Millionen Menschen von Diabetes betroffen. Davon entwickeln ca. 20% ein so genanntes diabetisches Fußsyndrom, eine gefürchtete Spätkomplikation. Dabei handelt es sich um eine schlecht abheilende Wunde, die in einem höheren Stadium bis auf die Ebene der Knochen reichen kann. Verursacht wird dies durch hohen Blutzucker, der Gefäße und Nerven angreift und schädigt. Besonders schwer Betroffenen kann in letzter Instanz oftmals nur eine Amputation helfen. Bevor es dazu kommt, ist es sinnvoll, einen Plastischen Chirurgen zu Rate zu ziehen, da dieser Eingriff erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität, das Sozial- und Berufsleben der Patientinnen und Patienten mit sich ziehen kann.
Behandlungsmöglichkeiten
Um dies zu verhindern, können Plastische Chirurgen beispielsweise eine Gewebetransplantation durchführen. Dabei wird gesundes Gewebe von einer unauffälligen Körperstelle entnommen und auf die Wunde verpflanzt, so dass diese wieder geschlossen ist und abheilen kann. Dieser plastisch-chirurgische Eingriff führt bei einer signifikanten Anzahl von Fällen zu einer Abheilung der Defekte.
Zusätzlich steht Plastischen Chirurgen mit der autologen Fetttransplantation ein methodisch etabliertes Verfahren mit vielversprechendem Potential zur Verfügung. Dabei handelt es sich um ein minimalinvasives Verfahren, welches in klinischen Studien positive Ergebnisse mit Blick auf Wundheilung und Amputationsverhinderung gezeigt hat.
Arztsuche DGPRÄC mit Behandlungsschwerpunkt Gewebe- oder Fetttransplantation:
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