Berlin – Kaum locken die ersten Sonnenstrahlen ins Freie, beginnt die Grillzeit. Trotz vielfältiger Grillalternativen ist die Begeisterung für das offene Grillfeuer ungebrochen. Doch Vorsicht – hier lauern Gefahren, die es zu beachten gilt, damit aus dem beliebten Vergnügen kein Dauerschaden wird. Jahr für Jahr werden immer wieder 4000 – 5000 Grillunfälle gezählt, warnt die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC).
Die häufigste Ursache für diese vermeidbaren Verbrennungsschäden ist der unsachgemäße Umgang mit sogenannten Brandbeschleunigern, die zum schnellen Anheizen dienen sollen. Werden Spiritus, Alkohol oder gar Benzin auf die teils schon glühenden Kohlen gegossen, kommt es zur Verpuffung mit explosionsartiger Wirkung und Temperaturen über 1000 Grad. Insbesondere Kinder sind gefährdet, die von der Faszination des Feuers angezogen werden und die Gefahren nicht kennen.
Unter Beachtung einiger wesentlicher Kriterien lässt sich das Risiko für Grillunfälle drastisch verringern, rät Prof. Dr. Henrik Menke vom Zentrum für Schwerbrandverletzte Hessen am Klinikum Offenbach.
Hierzu zählen:
- die Verwendung eines standsicheren Grillgerätes,
- nur zertifizierte Grillanzünder aus Feststoff einsetzen, niemals Brandbeschleuniger wie flüssigen Spiritus, Alkohol oder gar Benzin,
- keine flatternde oder leicht entzündliche Kleidung tragen,
- Vorsicht im Umgang mit Feuer in alkoholisiertem Zustand,
- Kinder in ausreichendem Abstand und niemals ohne Aufsicht am Grill lassen,
- die verbleibende Glut bis zum Ausbrennen oder Löschen unter Aufsicht haben,
- für alle Fälle eine Löschdecke, Sand oder einen Feuerlöscher bereithalten,
- brennendes Fett niemals mit Wasser löschen, sondern ersticken (s.o.)
Kommt es trotz allem zu Verbrennungen …
- … kleinere Verbrennungen sofort für 10-15 Minuten mit kühlem Leitungswasser kühlen,
- … bei aufgetretenen Brandverletzungen den Arzt aufsuchen,
- … größere Brandverletzungen oder Verbrennungen an schwierigen Regionen, wie Gesicht oder über Gelenken, sollten in spezialisierten Einrichtungen behandelt werden
Weitere Informationen zu Verbrennungszentren in Ihrer Nähe finden Sie unter:
http://www.dgpraec.de