München – „Mit über 20.000 Eingriffen zählt die Augenlidstraffung weiterhin zu den beliebtesten ästhetischen Eingriffen“, stellt Prof. Dr. Johannes C. Bruck, Präsident der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch Plastischen Chirurgen (VDÄPC) fest. Auch eine Umfrage der VDÄPC bestätige dies.Hier sei dieser Eingriff am vierthäufigsten durchgeführt worden, bei den Männern sei er sogar der beliebteste Eingriff nach der Fettabsaugung gewesen. „Die Fakten überraschen nicht, schließlich handelt es sich hier um einen Eingriff, bei dem mit minimalem Aufwand ein langanhaltender und deutlich sichtbarer Effekt erreicht wird. Die Patienten sind nach kurzer Zeit wieder gesellschaftsfähig und sehen viel erholter aus“, so Prof. Bruck.
Rekonstruktion, Ästhetik und Weiterbildung
Da dieser Eingriff auch in der Rekonstruktiven Chirurgie häufig zur Anwendung komme, dies vor allem im Zuge der Entfernung von Hautkrebs am Oberlid oder bei einer Einschränkung des Gesichtsfeldes von über 30 Prozent, habe er auch einen besonderen Stellenwert in der Weiterbildung zum Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie. „Zumeist ist die Lidkorrektur einer der ersten Eingriffe, der im Grenzbereich von Rekonstruktion und Ästhetik in der Weiterbildung zum Facharzt erlernt wird“, berichtet Prof. Bruck. Möglich werde dies, da die Schnitte verhältnismäßig einfach zu setzen, die Indikationsstellung vielfältig sei und es daher ein recht hohes Aufkommen auch rekonstruktiver Patienten gebe.
Die Ursache im Blick
Dabei sei es von besonderer Bedeutung, auch zu vermitteln, dass die Ursache eines hängenden Oberlides in der Regel die Folge eines Absackens der Stirn- und Brauenregion sei. „Hier ist dann die besondere Kompetenz des Plastischen Chirurgen gefragt. Er muss die Ursache analysieren und sollte bei Bedarf ein minimal-invasives Stirn- und Brauenlift anbieten“, erläutert der in Berlin niedergelassene Plastische und Ästhetische Chirurg und bedauert, dass die Krankenkassen hier nicht bereit seien, die Kosten zu übernehmen. „So sind Folgeeingriffe häufig leider unvermeidlich und das Ergebnis des Eingriffs entspricht letztlich auch nicht dem aktuellen Stand der Wissenschaft,“ folgert Prof. Bruck und rät Patienten, ihren Arzt beim Beratungsgespräch auch auf eine mögliche Absenkung der Stirnregion anzusprechen.