Dresden – „Der Trend zu minimal-invasiven Verfahren ist eindeutig und überzeugt im Bereich der Faltenbehandlung immer mehr Plastische und Ästhetische Chirurgen und ihre Patienten“, berichtet Dr. Hermann Lampe, Schatzmeister der DGPRÄC. Doch auch die Behandlungen mit Füllsubstanzen und „Botulinum Toxin A“ („Botox“) erfordern genaue Kenntnis der Anatomie des Gesichtes sowie viel Genauigkeit und Erfahrung. Die Wahl des behandelnden Arztes sollte daher mit großer Sorgfalt erfolgen. „Dies vorausgesetzt, eröffnen sich sehr erfolgreiche Behandlungsmöglichkeiten, die ganz ohne Skalpell auskommen“, so Dr. Lampe.
Botox: eine Allzweckwaffe
In den letzten Jahren seien besonders Kombinationsbehandlungen sehr stark weiterentwickelt worden. So komme es kaum noch vor, dass erfahrene Behandler Filler ohne eine Vorbehandlung mit „Botulinum Toxin A“ einsetzen. Die Lähmung der mimischen Muskulatur führe letztlich zu einer längeren Haltbarkeit der Füllsubstanzen und zum besseren Ausgleich der Falten. Hinzu komme, dass die „Botulinum Toxin A“-Behandlung die Theorie der Faltenbehandlung völlig verändert habe. Die Erfahrung habe gezeigt, dass sich durch die Abschwächung der mimischen Muskulatur Gesichtsfalten sogar mit körpereigenem Kollagen wieder auffüllten. Weiterhin werde zunehmend vor einer operativen Korrektur (z. B. einem Stirnlift) die mimische Muskulatur geschwächt, da die Wundheilung dann komplikationsloser verlaufe und die Narben weniger sichtbar seien.
Proportionen wiederherstellen
„Eine weitere große Veränderung hat der Volumenausgleich gebracht. Im Alter wird zumeist das Fett im Gesicht weniger, seine Verteilung ändert sich und zugleich verkürzen sich die mimischen Gesichtsmuskeln, wodurch sich Falten bilden“, erläutert der auf die Faltenbehandlung spezialisierte Plastische und Ästhetische Chirurg. „Die genaue Kenntnis der Gesichtsanatomie und die Lage der Fettdepots ermöglicht es uns, genau in den Zielgebieten das Volumen des Gesichtes aufzufüllen, wo es verloren gegangen ist. Dabei werden die neuen und immer wirkungsvolleren ,Volumenfüller‘ angewandt und so ein wichtiger Schritt hin zur ursprünglichen Anatomie des Gesichtes gemacht“, erläutert Dr. Lampe.
„Es bleibt das Problem der Falten durch die mimische Muskulatur. Hier stehen mehrere ,Botulinum Toxin A‘-Präparate zur Verfügung, um verkürzte und starrere ältere Muskeln in ihrer Aktivität zu dämpfen und die Falten damit deutlich zu mildern“, erklärt Dr. Lampe. „Folgt nun noch ein chemisches Haut-Peeling mit TCA oder Phenol, dann ist der gewünschte Endzustand häufig zu 80 Prozent erreicht – ohne Operationen!“ Aber auch bei einer operativen Gesichtsstraffung werde oft zum Ausgleich des Volumendefizits Eigenfett implantiert. Viele erfahrene Behandler würden das verlorene Fett auch mit Hyaluronsäure-Fillern oder mit Stimulatoren der Kollagenbildung ausgleichen und so das Ergebnis optimieren.